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Ja, tatsächlich mal wieder Linux. Der neue Server der K4CG läuft mit NixOS. Habe ich damit vorher schonmal was gemacht? Nö. Aber das Konzept ist vielversprechend.

NixOS ist nicht wie jede andere Distro. Sie besteht aus dem Paket-Manager nix und einer einzigen deklarativen Config die mit Modulen benutzt wird. Verschiedene Versionen von Libraries oder andere Software koexistieren auf dem System. So ist es auch möglich das User ihre eigenen Programme installieren ohne das System zu beeinflussen.

NixOS Config

Um den sshd im OS zu konfigurieren, sieht die /etc/nixos/configuration.nix unter anderem so aus..

# SSH
services.openssh = {
  enable = true;
  allowSFTP = false;
  forwardX11 = false;
  permitRootLogin = "no";
  passwordAuthentication = false;
  challengeResponseAuthentication = false;
};

oder einen neuen Benutzer anlegen

users.extraUsers.noqqe = {
  isNormalUser = true;
  extraGroups = [ "wheel" "networkmanager"];
  uid = 1000;
  openssh.authorizedKeys.keys = [ "ssh-rsa AAAAB..." ];
};

oder ein Tor Relay aufsetzen

services.tor.relay = {
  nickname = "nixe.k4cg.org";
  portSpec = 9001;
  exitPolicy = "reject *:*";
  isExit = false;
  bandwidthRate = "200000" ; # 200kb
  bandwidthBurst = "300000" ; # 300kb
  accountingStart = "day 00:00"; # reset daily
  accountingMax = "4 GB" ;
};

Alles funktioniert eigentlich ziemlich ähnlich. Ein bewährtes Vorgehen ist, einfach auf nixos.org Options nachsehen ob es den gewollten Service bereits als Modul gibt. Siehe mehr Beispiele aus dem K4CG Server hier

Obacht: Nur weil es ein Paket in nix gibt, heisst das nicht immer, dass es auch ein Modul gibt.

NixOS System Commands

Um getätigte Changes am System live zu schalten

vim /etc/nixos/configuration.nix
nixos-rebuild switch

Einen Rollback zur letzten Version machen

nixos-rebuild switch --rollback

Nix Paket Manager

Alle Paket-Befehle beziehen sich nur auf den aktuellen Benutzer. Installiere ich also als noqqe ne historisch wertvolle Version von Firefox, interessiert das (außer mich) keinen auf dem System. Dieses Konstrukt ist über ein nixos-profile geregelt. Im Endeffekt Symlinks und ein bisschen im PATH rumfummeln.

Ein kleines Cheatsheet:

Nach einem Paket suchen

nix-env -qa | grep firefox
nix-env -qas

Paket installieren/entfernen

nix-env -i firefox
nix-env -e firefox

Update aller Paket des aktuellen Users

nix-env -u
nix-env -u --dry-run

Na klar. Die ganzen Versionen und parallel Installationen verursachen ein bisschen dramatisch angestiegene Diskspace Usage. Auch dafür soll gesorgt sein.

nix-env --delete-generations old
nix-collect-garbage -d
nix-store --gc --print-dead

Mit diesen Commands werden alle unreferenzierten Versionen von zB. netcat entfernt.

Probleme

Alle möglichen Sachen laufen auf dem K4CG Server. Die ein Webserver, Mediawiki, MariaDB, IRC Bouncer und auch die Mailingliste.

Für die Mailingliste mit mlmmj war die Erfahrung bzgl. NixOS aber ziemlich enttäuschend. Das Modul ist scheinbar seit ziemlich langer Zeit nicht mehr gepflegt worden. So musste ich da erstmal etwas herumpatchen und postfix Config updaten.

Um ein IPv6 Gateway zu hinterlegen, reicht die momentane stable Version 14.12 nicht aus. Dafür muss man dem Unstable Channel folgen.

Zusammenfassung: Ist schön, macht Spass, macht Sinn, ob es sich durchsetzt keine Ahnung. Ob es auf einem produktiven System Sinn macht? Wir sind nun mal ein Hackerspace.

Comments (4)

tux. on 2015-09-05T14:42:35.777475
Buuuuh! Linux! Aber den Paketmanager mag ich. Wobei: Ist der nicht eigentlich portabel?

noqqe on 2015-09-05T15:07:44.041639
Das ist er.

Marcus on 2015-09-05T23:04:04.947950
Coole Sache, Ich nutze seit einiger Zeit Guix, das ist sehr ähnlich.

makefu on 2015-09-05T23:32:36.089159
Gerüchten zufolge läuft nix auch auf Windows