Als meine Nachbarin mir die Tür zur Paketübergabe öffnete, bat sie mich herein. Meine Verwunderung über diese Einladung sollte sich aber gleich klären. Und zwar als sie sagte: “Ihr Paket kommt aus China! Bitte nehmen Sie es selbst, ich will es nicht anfassen”. Ich hob das Paket aus einer Ecke ihres Flurs auf, in das sie es geschoben hatte.
Die Lieferung, die meine Nachbarin im Rentenalter freundlicherweise für mich annahm, kam von kbdfans.com. Ich hatte ein Keyboard Kit zum Selbstbau bestellt.
Seit dieser Situation sind ein paar Wochen vergangen. So wurde eines meiner Ausgangsbeschränkungsprojekte - tolles Wort oder? - der Aufbau meines 40% orthogonalen Keyboards.
Orthogo-was?
Mit Orthogonal ist die Anordnung der Tasten gemeint, also das Layout. Die 40% wiederrum beziehen sich auf die Größe der Tastatur.
Warum man das will, haben andere bereits besser erklärt. Eine kleine Linkauswahl:
2016 ging es bei mir Mechanical Keyboards los. Nach dem Code, ging es weiter zu einem Vortex Race 3 für die Arbeit.
40% Orthogonal ist die nächsttiefere Etage im Kaninchenbau. Way down we go. Switches und Keys hatte ich noch, wenn auch nur Alte.
Assembling things
Ich würde mich selbst nicht als Hardwarebastler bezeichnen, aber ein bisschen Löten bekomme ich hin. Ein paar Eindrücke.
Alles in allem keine Stunde basteln. Viel Zeit davon habe ich damit verbracht herauszufinden wie der “Stabilizer” eingebaut gehört. Das kleine schwarze Plastikteil ist zur Unterstützung der Space Taste da.
Ja. Auch ich habe bereits schönere Lötstellen gesehen.
.hex Dateien auf USB Geräte flashen
Die Herstellerseite gibt einem eine json
Datei und eine Website mit auf den
Weg. kbfirmware.com heisst diese. Man lädt die
Firmware hoch und kann dann seine Tasten in die Firmware der Tastatur
einstellen, wie man möchte. Zurück kommt eine .hex
Datei, die man mittels
QMK Toolbox auf die Tastatur flashen kann.
Dann stieß ich über Twitter auf config.qmk.fm.
Der Konfigurator basiert auf einem anderen json
Format, spuckt aber ebenso
.hex
Firmwares aus.
Beide Websites liefern funktionierende Firmwares, aber letztere ist besser zu bedienen. Außerdem kann ich mir ein PDF mit meinem Mapping generieren.
Gewohnheit ist ein Arschloch.
Dieser Blogpost war so ziemlich der erste Text den ich mit orthogonalem Layout schrieb. Ich kann nur sagen, es ist die Krätze.
Einfachste Dinge wie das Z
tippen sind eine Qual. Wir sprechen hier von um
Millimeter verschobene Knöpfe, die mir das Gefühl vermitteln als müsste ich
nach einem Schlaganfall elementare Dinge neu lernen.
Das ist aber nur der Einstieg. Ich denke ich werde grob 3-5 Tage dran
verschwendet haben ein Layout zu finden, um meine Tasten zu mappen. Wie viele
Modi möchte ich? Schaffe ich es überhaupt körperlich unter macOS einen
Screenshot (Apfel+Shift+Mo(1)+3
) zu greifen? HABE ICH ÜBERHAUPT ALLE
TASTEN?
An blindes Passwörter tippen ist momentan noch nicht zu denken. An
Programmierung auch nicht. Ein paar Shell Befehle in das schwarze Terminal
eintippern? Vielleicht. Zumindest habe ich es geschafft diesen Eintrag mit
hugo
zu verfassen.
Es gibt aber bereits einen Plan… sofern die Ausgangsbeschränkungen lange genug andauern.