Ein 40% Keyboard ist eine größere Umstellung als gedacht. Da hilft nur Übung. Aber wie?
GNU Typist
Um mit meiner neuen Tastatur klarzukommen, habe ich eine Zeit lang gnu-typist benutzt. Anfangs ging das auch ganz gut, aber herkömmliches “Schreiben” ist dann doch schnell erlernt.
Die verschiedenen Lektionen sind gut und machen auch fast etwas Spass. Vor allem wenn man merkt das man besser wird. Aber…
Typist Eigenimplemntierung
Dann fand ich den Tipptrainer GNU Typist etwas zu unflexibel für meine Bedürfnisse. Texte schreiben war in akzeptabler Fehlerrate möglich geworden.
Mein Problem das ich zu lösen versuche ist ein Anderes. Sonderzeichen, Shell
und Programmieren. Viele aufeinander folgende *
, (
, >
und |
. Ich
dachte kurz darüber nach einen Importer für .bash_history in GNU Typist zu
schreiben. Dann aber habe ich mich gefragt wie schwierig es wohl ist selbst
einen Tipptrainer zu bauen.
Und wenn schon, dann gleich in Go
was ich sowieso gerade lerne. COVID-19
h00ray. Nach einiger Zeit kam dann dabei
noqqe/typist heraus.
Es wird eine “Challenge” vorgegeben und man muss sie Zeichen für Zeichen nachtippen. Am Ende wird die Fehleranzahl berechnet und die Zeit gemessen, die die Challenge benötigt hat.
Ich habe dann mehrere Challenge Files geschrieben die in ungefähr so aussehen:
description: "Smileys are hard on new keyboards. Lets try some."
challenges:
- :D
- :)
- :/
- :(
- xD
- ^^
- :'(
- -.-
- /o\
- \o/
Auch ein schöner Anwendungsfall sind Smileys zu trainieren. Aber im Endeffekt benutze ich dieses Set an Trainingsdateien:
acronyms.yml
bash.yml
fish.yml
geekthings.yml
intro-1.yml
intro-2.yml
intro-3.yml
smileys.yml
Das Datenformat ist in yaml
und relativ einfach zu schreiben.
Ich muss zugeben ich habe bisher wahrscheinlich mehr Zeit mit dem Schreiben
des Programms als mit dem eigentlichen Tipptraining verbracht. Aber auch das
Go
Programm selbst hab ich mit der NIU 40% geschrieben. Und tippen ist
schliesslich auch tippen, oder? ODER?
Please press F11
Ich habe relativ schnell gemerkt, das ich anfange Wahllos herumzudrücken, wenn ich ein bestimmtes Sonderzeichen nicht finde. Außerdem kam es in der Eingewöhnungsphase oft dazu, dass ich Tasten doch nocheinmal anders gemapped habe als ich ursprünglich dachte. Das war ein Problem da sich die gerade gebildete Muscle Memory doch wieder falsch war.
Unter config.qmk.fm kann man sich ein PDF generieren, welches die eigene Belegung widerspiegelt. Das hilft um nachsehen zu können, wo welcher Key in der aktuell benutzten Firmware hingemappt wurde.
Dieses PDF habe ich als Desktop Hintergrund eingestellt. Ganz einfach weil
ich unter macOS mit F11
diesen anzeigen lassen kann. Somit ist mein
Cheatsheet immer zu Hand wenn ich es gerade brauche. Immer.
So wurde ich nach einiger Zeit sicherer in Sonderzeichen. In Verbindung mit dem Tipptrainer kann eigentlich nichts mehr schief gehen.