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Zuerstmal, Bitcoin: Toller denzentraler Shit weil alle Banken böse, harter Crypto-Porn. Versteh ich alles. Total gut. Nachfolgend, Dinge die ich an Bitcoin nicht verstehe.

Running out of Coins

11 Millionen Bitcoins von maximal 21 Millionen Bitcoins sind bereits gemined. Mehr sind wohl nicht vorgesehen. Ich liess mich gerade per Twitter aufklären, dass garnicht mehr 50 BTC pro erfolgreichen Block ausgezahlt werden, sondern nur noch 25 BTC. Mit stetiger Verringerung der Mining Rewards sollen die 21M Bitcoins wohl bis ins Jahr 2140 ausreichen.

Die Frage ist, wer mined noch wenn es keine neuen Bitcoins gibt? Achja - Transaction Fees!

If a fee is required it will most commonly be 0.0005 BTC.

Total gut. Klingt nach ’ner cleveren Lösung. Allerdings sind das beim aktuellen Bitcoin Preis schon fast 10 Cent. Wenn der Kurs weiterhin so steigt (was bei einer begrenzten Menge an Währung nicht unwahrscheinlich ist) werden die kleinstmöglichen Fees untragbar werden. Da Fees immer optional bleiben sollen, wird es wahrscheinlich spannend, wer dann noch mined. Warum sollte man auch?

Help me out, lost my wallet

Genau wie echtes Geld werden wohl auch Bitcoin Wallets verloren gehen. Völlig egal ob durch Festplatten Crashs oder sonst irgendwelchen Gründen. Da aber “einfach nachdrucken” nicht drin ist, sind diese einfacht hart für immer weg. Potentiell werden die Coins also auch noch weniger.

Green-IT

Strom/Kosten für die letzten 24 Stunden:

Electricity Consumption: 1,011.54 megawatt hours Electricity Cost: $151,731.62

Zum Vergleich: 1 Dollar kostet in der Herstellung ganze 0.05 Dollar

Senseless-Computing

Ich persönlich finde es extrem Schade, dass man die Rechenpower die da eingespeist wird nicht mit sinnvollen Aufgaben betrauen kann. Ich mein jede PlayStation3/SetiatHome macht verteiltes rechnen, warum nicht Bitcoin? Stattdessen: Rätselraten auf Hashes. Total gut.

Über Aufklärung, wenn ich irgendwo falsch liege oder etwas falsch verstanden habe freue ich mich natürlich. Dann kaufen wir einfach alle Bitcoins und werden hart reich.

Comments (12)

F30 on 2013-04-08T20:00:58
Zum ersten Punkt: Ja, Transaction Fees werden in der Theorie optional bleiben. Wer seine Transaktion aber wirklich in die Blockchain bekommen möchte, wird bezahlen müssen. Die Miner werden dann halt einfach nur noch das signieren, wofür bezahlt wurde. Und das "most commonly" ist ja nur eine Schätzung; noch weniger als eine Empfehlung also. Müssen sich halt die Miner dann auf nen Preis einigen.

simonszu on 2013-04-08T22:01:13
Der Typ mit dem tollen japanischen Namen, der sich den ganzen Kram ausgedacht hat, meinte mal, dass er das ganze Zeug eh nur als Konzept a la "Gucken obs klappt" designt hat. Vielleicht hat das System seine flaws, und die Coins werden weniger oder gar nicht erst gemined. Das zeigt dann, dass das Konzept ggü einer real einsetzbaren Cryptocurrency noch seine Macken hat, und so erstmal nicht zukunftsfähig ist. Aber dass die Idee funktioniert, sieht man. Und es werden sicherlich weitere Cryptowährungen folgen. Allein Vircurex hat mittlerweile 7 Stück gelistet, und in Slush's Pool hat man die Möglichkeit, Namecoins mitzuminen.

Marco Schuster on 2013-04-09T01:27:20
Das mit der Green IT stimmt nicht ganz - denn bei BTC ist mit diesen 151$ pro Tag schon der ganze Zahlungsverkehr von der Entstehung der BTC bis hin zu deren Verwendung abgegolten. In der Fiat Money-Welt müssen hunderttausende Desktops und Server in den Banken weltweit versorgt werden, vom Personal ganz zu schweigen! Da dürften 100 Mio $ weltweit noch untertrieben sein.

freiheit on 2013-04-09T14:44:52
"Wer dann noch mined. Warum sollte man auch?" Die Unabhängigkeit von Staaten und Zentralbanken wäre für mich schon Grund genug. Bei Open Source ist es auch immer das gleiche Argument warum es angeblich nie funktionieren kann: Ohne direkten Profit wird keiner entwickeln. Wie Prozent hat Linux beim Supercomputing? Das Problem sehe ich aber an anderer Stelle. Vielleicht sehe ich auch nur noch nicht die Lösung: Die Blockchain wird mit jeder Transaktion größer und größer ... das wird eines Tages unmöglich werden die Blockchain komplett auf jedem Rechner zu haben, allerdings soll ja genau diese Verteilung der Blockchain die Sicherheit darstellen. Ob Bitcoin funktioniert hängt nur von der Akzeptanz ab. Kann ich eines Tages einen Großteil meiner Aktivitäten (Verdienst in Bitcoin und Ausgaben in Bitcoin) ohne Rückgriff auf andere Währungen gestalten? Das ist eine zentralere Frage.

F30 on 2013-04-09T22:50:01
Die Lösung für die wachsende Blockchain könnte so aussehen, dass man in regelmäßigen Abständen den Status sichert und die ewige Gültigkeit dieser Snapshots irgendwie sicher stellt – über eine zweite Blockchain vielleicht? Von spruchreifen Ansätzen dazu habe ich bisher aber noch nichts gehört, das müsste dann defintiv eine Protokollerweiterung/-aktualisierung sein. Womit wird wieder beim Punkt von simonszu wären, dass Bitcoin ja eigentlich nur als Proof-of-Concept gedacht war und dafür jetzt absurd abgehoben hab und erstaunlich gut funktioniert.

noqqe on 2013-04-11T07:31:38
Good Point. Schau dir mal an wie viele Leute Bitcoins und wie viele Dollars nutzen. Dann rechne den Aufwand für Bitcoins mal auf die User von Dollars hoch. :) Wird auch witzig.

noqqe on 2013-04-11T07:32:50
Mh, also most commonly steht in dem Ausschnitt, den ich gepostet hab. Auf der Transaction_Fee Site im Bitcoin Wiki steht aber in dem Table für Settings: mintxfee - 0.0005 (BTC)

noqqe on 2013-04-11T07:34:11
Ack.

Marco Schuster on 2013-04-11T07:49:40
das Verhältnis dürfte allein schon durch wegfallende Lohnkosten für Bankster wesentlich besser ausfallen

Dr. Azrael Tod on 2013-04-11T14:38:56
Fee zu teuer? Dann wird deine Transaction halt nicht ausgeführt. Fee zu gering? Dann lohnt sich das minen halt nicht. (Die Variante durch mining neue Bitcoins zu generieren sollte man eher als Sonderfall für den Start des Systemes ansehen). Die Idee ist die Grundlage der Marktwirtschaft zu nutzen: Nachfrage/Angebot=Preis Damit hast du sowohl die Begründung warum jemand minen sollte, als auch die Begründung warum 0.0005 BTC nur eine Schätzung/Empfehlung waren und nichtmal eine aktuelle die den heutigen Kursverlauf berücksichtig. Bitcoins gehen verloren, ja. Geld wird auch verbrannt oder mit in der Waschmaschine zerstört. Wenn das häufig genug passiert gibt es Deflation. Das positive an Bitcoin: du kannst ziemlich sehr kleine Bruchteile eines BTC auszahlen. Sprich: dann kostet dein Brötchen halt irgendwann 0.0000001BTC. Wenn irgendwann nur noch 2-3 BTC weltweit vorhanden sind, wird man die Währung sicher ersetzen müssen, aber welche Währungen (außer Sachen die an Goldpreis o.ä. gebunden sind) waren schon ewig in Benutzung? Die D-Mark gab es 50 Jahre, die Rentenmark 25 Jahre, die Reichsmark 24 Jahre, den Euro jetzt noch keine 15 Jahre, Schilling 54 Jahre, Italienische Lire 140 Jahre, und auch der Dollar (als eine der langlebigeren Währungen) existiert jetzt erst reichlich 220 Jahre. Eine Währung muss nicht ewig funktionieren. Bei Strom/Kosten für BTC darf man halt nicht nur die Herstellung betrachten, sondern auch die nötige Handhabung. Ich bin jetzt zu faul zu berechnen was die EU für die Verteilung von 1ct-Münzen an alle Banken an Sprit verbraten hat, aber ich bin mir sicher das realistisch zu vergleichen wird für sehr viele Stunden Spaß sorgen. Bedeutet das alles dass ich Bitcoin toll finde? Kann sein, nutzen will ich das momentan aber definitiv nicht.

Matthias Shalom on 2013-04-15T08:53:55
Ich halte das für einen Trick/Begleiterscheinung um die seit langem geplante Abschaffung des Bargeldes zu forcieren: implantierte RFIDs und so weiter; my 2 pennys

Jakob on 2014-06-02T11:24:28.367474
Die Zeit wird zeigen, wie lang sich das ganze auch hier bei uns auf den Markt hält, denn in manchen Ländern ist das Handeln mit Bitcoins mittlerweile verboten.