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Eingestaubt, Zukunft ungewiss. Weg von MySQL. Zeit sich endlich mal MariaDB anzusehen.

Am ehesten hat mich daran die Replikation interessiert. Einzele Bonus-Features habe ich mir dagegen nicht wirklich angesehen.

LXC Setup

Aufgrund meines lokalen LXC Setups hat sich das Testen echt einfach gestaltet. Ich habe zwei Maschinen nach diesem (empfehlenswerten) How-To aufgesetzt. Die restlichen Maschinen hab ich mit mlxc geklont.

$ C=36
$ for x in {3..7} ; do
>  mlxc clone vm35-mariadb2 vm${C}-mariadb$x
>  C=$(($C+1))
> done

Die Maschinen leben in einem eigenen kleinen Netz. IPs von 10.10.0.34 bis 10.10.0.40.

/home/lxc/
├── vm10-core
├── vm11-stable
├── vm12-testing
├── [...]
├── vm34-mariadb
├── vm35-mariadb2
├── vm36-mariadb3
├── vm37-mariadb4
├── vm38-mariadb5
├── vm39-mariadb6
└── vm40-mariadb7

In mariadb3 bis 7 war ich nebenbei gesagt nichtmal eingeloggt. Nur geklont, hochgefahren und selbstständig ins Cluster integriert.

Konsistenz ist kein Ort am Bodensee

Active-Active Multi-Master. Gibts für einen Sysadmin eigentlich eine schönere Kombination von 4 Wörtern? Für die Tests brauchte ich eine Database.

CREATE DATABASE test ;
CREATE TABLE test1 (id INT, data VARCHAR(100) );

Jetzt nur noch einen Testcase, mit dem ich auf zufällige Nodes verteilt Daten schreibe. Dass $RANDOM nach der Law of large numbers gute Ergebnisse liefert hatten wir ja schonmal festgestellt

Im Endeffekt wird nur ein zufälliger Host ausgewählt, INSERT/SELECT ausgeführt und Output generiert.

$ for x in {1..1000} ; do
>  H="10.10.0.$((RANDOM % 7 + 34))"
>  echo -n "Write ID $x on $H: "
>  mysql -BN -u root -ppassword -h $H -e \
>   "INSERT INTO test.test1 (id,data) VALUES ($x , 'foo'); \
>   SELECT id FROM test.test1 ORDER BY id DESC LIMIT 1;"
> done

[...]
Write ID 517 on 10.10.0.40: 517
Write ID 518 on 10.10.0.35: 518
Write ID 519 on 10.10.0.38: 519
Write ID 520 on 10.10.0.37: 520
Write ID 521 on 10.10.0.35: 521
[...]

Ich war überrascht, wie flüssig das geht ohne jegliches “verschlucken”. Anfangs hatte ich sleep Commands eingebaut. Ich war misstrauisch, dass es zu Konflikten kommen könnte. Immerhin beschiesse ich 7 verschiedene Hosts im Millisekundentakt mit INSERT Statements.

Auch deswegen hab ich es mir nicht nehmen lassen das Ergebnis erstmal zu verifizieren.

$ for x in {34..40} ; do
>   echo -n "No. of Entries on 10.10.0.$x: "
>   mysql -BNe 'SELECT COUNT(id) from test.test1;' -h 10.10.0.$x -u root -ppassword
> done

No. of Entries on 10.10.0.34: 1000
No. of Entries on 10.10.0.35: 1000
No. of Entries on 10.10.0.36: 1000
No. of Entries on 10.10.0.37: 1000
No. of Entries on 10.10.0.38: 1000
No. of Entries on 10.10.0.39: 1000
No. of Entries on 10.10.0.40: 1000

Alles komplett. Spannend.

Performance

Zum Ende hin hab ich noch ein bisschen Zeit gemessen. Zugegeben ist das null representativ, weil weder richtiges Netzwerk dazwischen ist, noch verschiedene Platten. Um ein bisschen Gefühl für die Angelegenheit zu bekommen wars aber hilfreich.

for x in {1..10000} ; do
  H="10.10.0.$((RANDOM % 7 + 34))"
  (time mysql -BN -u root -ppassword -h $H -e "INSERT INTO test.test1 (id,data) VALUES ($x , 'foo');" ) 2>&1 | grep real
done > latency.txt

Die Zahlen hab ich dann noch in R geschmissen.

     seconds
 Min.   :0.00600
 1st Qu.:0.01100
 Median :0.01300
 Mean   :0.01291
 3rd Qu.:0.01400
 Max.   :0.32300
 Std Dev:0.00508

Die Zahlen wirken sehr stabil. Wenig schwankend, alle im erträglichen Bereich. Verteilung sieht auch in Ordnung aus.

Jetzt will ich nur noch, dass Kunden das auch haben wollen.

Comments (7)

Moellus on 2013-06-02T18:01:29
kuhl!

noqqe on 2013-06-02T18:27:06
Danke! :)

Maik on 2013-06-07T16:33:36
Vorsicht mit dem Teil, das haette mich mal fast meinen Job gekostet. Mit kleinen Test-Cases sieht alles supertoll aus, aber sobald es dann mal um Real-World-Datenbanken geht, stirbt der Cluster schneller an Inkonsistenzen als du Backup schreien kannst. ;) Passt aber mittlerweile gut in mein Bild ueber diese ganze Percona-MySQL-Abklatsch-Welt. Die netten Damen und Herren von Percona sind naemlich keinen Deut besser als die von Oracle. Ziel ist es, Enterprise zu verkaufen - im Fall von Percona in Form von Installationen, Schulungen, Support, etc.. Das heisst natuerlich auch, wenn das Produkt kurzfristig gut aussieht, langfristig aber sich selbst immer beschissener kaputtfunktioniert, dann gibt das viele Kunden die maechtig Schotter bringen..

noqqe on 2013-06-09T15:15:35
Mh, das muss man auch erstmal wirken lassen. Hast du das technisch irgendwie dokumentiert? Würde ich mir gerne mal ansehen.

Maik on 2013-06-09T15:26:01
War im Rahmen meiner Forschungsarbeit für meinen Arbeitgeber, also kann dir nich soo viel Details geben.. Aber nur so als Tipp: 20 - 30 GB an Daten in MySQL pumpen und dann 400QPS mit <20% Write Access(das schafft ein kleiner Solo- oder Master/Slave-Server *locker*) und die Probleme fangen meist schon an .. Das ganze kommt langsam und schleichtend und man bekommt es erst gar nicht mit. Und wenn man dann merkt, dass etwas nicht stimmt, ist es leider fast schon zu spät... Deshalb lieber mal mit etwas größeren real-world-Datensets testen und mit einem CPU-reichen VPS nochmal ein dickes sysbench - vorzugsweise mit TPC-C ähnlichem behaviour - auf die DB losjagen, bevor man loslegt. :)

noqqe on 2013-06-09T17:26:17
Mh vielleicht mach ich das auch noch ;) Danke für den Tipp!

Thomas on 2013-06-09T21:34:16
Ich habe damit eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. Beim Schreiben sollte man nicht zu sehr skalieren. Die stärken lliegen eher beim lesen. Man will glb als lb von den Codership Leuten nutzen, jedenfalls meiner Meinung nach. Multimaster ist super und mit etwas Planung ist Galera genau das was man im DB Bereich haben will...meiner Meinung nach ;-).