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Wegen rvo und cmddocs musste ich in letzter Zeit ziemlich an meinen Development Kenntnissen arbeiten. Dabei ist eine Menge Zeug heraus gekommen.

Das ganze läuft relativ unprofessionell ab. Ich nutze weder PyCharm noch sonst irgendwelche fancy IDEs. Ich entwickle meinen Python Kram unter OpenBSD auf der Commandline mit vim. Der Rest sind kleine Zusatztools.

Setuptools

Zugegeben, in das Thema pip Packages einzutauchen ist irgendwie unschön. Undurchsichtig, solange man das nicht mal kurz gezeigt bekommt.

Ich nutze dafür Cookiecutter, um nicht alles selbst machen zu müssen.

Imports und Virtualenv

Package Scopes waren für mich immer etwas fragwürdig. Vor allem Imports. Wie importiere ich jetzt selbstgeschrieben Module?

# import foo ? nein.
import rvo.foo

Um diese Schreibweise während dem Development nutzen zu können sollte man sich ein Virtualenv initialisieren und darin das Paket deployen in dem man arbeitet.

pip install virtualenv
virtualenv .venv
source .venv/bin/activate
python setup.py develop

Schon klappts auch mit den Nachbarn^WImports

Changelog

Changelog schreiben. Meh. gitchangelog hilft. Die kleine Software generiert automatisch ein Changelog aus den git Commits. gitchangelog nutzt dafür Regexes um die Commits zu kategorisieren und git tags um die Versionen zu kennzeichnen. Alles Dinge, die ich sowieso schon tue.

$ vim .gitchangelog.rc
section_regexps = [
  ('Feature',
    [ r'^[fF]eature\s*:\s*([^\n]*)$' ]
  ),
  ...
]
tag_filter_regexp = r'^[0-9]+\.[0-9]+(\.[0-9]+)?$'
output_engine = mustache("restructuredtext")

$ gitchangelog > CHANGELOG.rst

Man braucht zwar etwas Disziplin beim committen, aber das ist halbwegs erträglich.

Help!

Das auf pypi nur ReStructuredText okay ist, ist so eine andere Geschichte.

Sollte man (so wie ich) vorher ein Markdown Readme gehabt haben, kann man dieses einfach mit pandoc konvertieren.

pandoc README.md --to rst > README.rst

Editor

Die beiden größten Faktoren für ein entspanntes Entwicklungsumfeld sind für mich syntastic und snippets.

Snippets sind nichts anderes als Autocompletions. Es ist einfach wahnsinnig komfortabel trys und ganze Klassen per Tab automatisch generieren zu lassen. Das verlinkte Repo ist nur der Provider der eigentlichen Schnippsel. Das Plugin, welches diese Snippets abruft und einfügt, ist UltiSnips. So ein Snippets Setup wird aber nie die Intelligenz einer full-blown IDE erreichen, die auch eigene Funktionen, Variablen oder weiss der Teufel noch was komplettieren können.

Wer trotz Snippets Code mit Syntax Errors baut (zum Beispiel ich), greift zu Syntastic. Syntastic zeigt einem (mittels Pylint und Pydocstyle) Importerrors, fehlende Dokumentation oder falsche Methodenparameter.

Per Default werden diese Checks beim Öffnen und Schreiben des Files angewendet. Das “entschleunigt” das Programmiererleben so sehr, dass es nervt. Ich habe das so umgebogen, dass die Überprüfung nur angestoßen wird, wenn ich es will.

let b:syntastic_mode = "passive"
let g:syntastic_always_populate_loc_list = 1
let g:syntastic_check_on_open = 0
let g:syntastic_check_on_wq = 0
let g:syntastic_check_on_w = 0
let g:syntastic_enable_signs = 0
let g:syntastic_auto_loc_list = 2
let g:syntastic_loc_list_height = 5
let g:syntastic_aggregate_errors = 1

nmap <silent> <leader>e :SyntasticCheck<CR>:Errors<CR>

Und das wars auch schon. Mehr braucht es eigentlich nicht. Mein vim ist mittlerweile wieder etwas schmaler geworden. Bis vor kurzer Zeit hatte ich auch noch die Tagbar aktiv geschaltet. Es fehlt mir ein bisschen, alle Klassen, Funktionen, Variablen und Imports direkt in einer Seitenleiste zu sehen. Aber die Performance lässt einfach extrem zu wünschen übrig. Das Plugin spawnt erstmal einen Subprozess, der das ganze File analysiert. Wenn die Tagbar nicht auf exubertant-ctags basieren würde, wäre das vielleicht anders.

Empfehlen kann ich außerdem noch vim-python-pep8-indent, damit man auch Indents und Formatierung richtig macht. Um die Versionsverwaltung in den Editor einzubinden kann man noch gitgutter nutzen (highlightet geänderte Zeilen) und fugitive, womit sich git direkt aus vim bedienen lässt.

Versionierung

Versionierung ist auch noch so ein Ding. Wie kann ich meine Software jetzt möglichst ohne Aufwand um eine Version erhöhen? Wenn man aktuellen Browser Versionsnummern folgt, passiert das durchaus öfter.

Wo will ich meine Versionsinformationen überall haben?

  • Commandline mit –version
  • In der Help Message
  • Im pip Paket
  • Im Git Changelog

Die stressfreiste Variante ist, sie nur in der setup.py zu definieren und sie an allen anderen Stellen zu importieren.

setup(
    name='rvo',
    version='10.0.0',
    ...
)

In der __init__.py holt man sie sich via

#!/usr/bin/env python2.7
from pkg_resources import get_distribution
__version__ = get_distribution('rvo').version

Und kann es an den verschiedensten Stellen einbauen mit

from rvo import __version__

PyPI

In der .pypirc sollte man, bevor man irgendwas tut, erstmal das Repo eintragen.

[pypitest]
repository=https://testpypi.python.org/pypi
username=your_username
password=your_password

Danach kann das Pakt in die unendlichen Weiten des Internets freigelassen werden.

python setup.py register -r pypitest
python setup.py sdist upload -r pypitest

Nach ein paar (erfolgreichen) Tests, kann man das nochmal wiederholen und auf PyPI hochladen. Macht einfach einen gedanklichen sed auf s#pypitest#pypi#.

Tests

Unter anderem auch noch… Tests. Aber das Thema ist so groß und ich noch so unerfahren, dass ich das mal weg lasse. Will man auf jedenfall haben, da Tests im Zweifel die einzigen Indikatoren für Paketmaintainer diverser Betriebssysteme sind, um sicherzustellen, dass die Software auch wirklich funktioniert.